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Sesselprojektionen II

2012, Sessel, Videoloop, 16 min

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Auf einen Sessel, ein ziemlich einfaches Modell, secondhand gekauft und weiß angepinselt, fällt eine sich permanent wandelnde Projektion. Zweifarbige Muster, beispielsweise Paisley und Hahnentritt, sind am Computer so bearbeitet worden dass ihre beiden Farbebenen einzeln als Maske anwendbar sind. Diese „Mustermasken“ perforieren in dem Video Bilder aus Print und TV und legen sie gleichsam neu zusammen. Es sind Bilder von Menschen, die über die Medien wahrgenommen werden, ohne dass man ihnen je selbst begegnet. Bilder von Personen die medial Einzug in die privaten Räume erhalten, das Heim unentwegt anbranden. Der Sessel wird zur Projektionsfläche eben jener Abbilder, die sonst in ihm sitzend empfangen werden und erhält mit ihnen Augen, Ohren, Beine, eine körperliche Präsens, ein Eigenleben. In den Flächen des Ornamentes entstehen neue zweischneidige Wesen. Nachrichtensprecher verzahnen sich mit Fußballern oder Demonstranten mit Seiltänzerinnen. Manchmal erscheint ein geheimnisvolles Auge, oft verschwindet das Motiv in abstrakten Mustern und der plastischen Form des Sessels. Durch Verwendung sehr langer Überblendungszeiten entsteht ein fast hypnotischer Sog. Die Bilder fädeln sich wie beim Weben unaufhaltsam eins unter das andere. Sessel und Projektion bilden eine verstörende Einheit.

Sesselprojektionen II, 2012  

Sesselprojektionen II, 2012  

Sesselprojektionen II, 2012  

Sesselprojektionen II, 2012  

Sesselprojektionen II, 2012  

Sesseöprojektionen II, 2012  

Sesselprojektionen II, 2012  

Sesselprojektionen II, 2012